ANDROIDE UND EUASTERIDE (2011)
Idee, Konzept und Realisation: Teresa Malik und Alexander Grebtschenko
Bei der Entwicklung einer computergesteuerten Maschine, die das Kriterium »menschenähnlich« erfüllen soll -- in diesem Falle als maschinelle
Kopie einer Schlagzeugerin -- stellt sich schnell die Frage, in wie weit die Maschine die Wirklichkeit nachbilden kann oder soll. Je größer die
Annäherung an die Realität ist, desto deutlicher wird die Frage nach ihrer Notwendigkeit - warum nimmt man nicht gleich einen echten
Schlagzeuger? Spannend wird es dann, wenn die richtige Balance zwischen der visuellen Präsenz der Maschine einerseits und der Menschenähnlichkeit
anderseits gefunden wird. Roboter können konstruktionsbedingt präziser, schneller, ausdauernder etc. sein als ein Mensch; die Prozessorsteuerung
erlaubt die Bildung von komplexen (z.B. rhythmischen) Mustern, die für einen Menschen nur äußerst schwer oder gar nicht zu erlernen sind.
Diese Eigenschaften in Verbindung mit unserer menschlichen Neigung, allem, was uns ähnelt eine Intention zu unterstellen waren die Ausgangspunkte
bei der Entstehung der Performance Androide und Euasteride (Euasteriden II ist in der botanischen Systematik die Klasse, in der sich die Unterart
Karotte befindet). Dabei steuert eine echte Schlagzeugerin ihr »zweites ich« und führt dabei eine Tätigkeit aus, die vom Schlagzeugspielen weit
entfernt ist.
Alexander Grebtschenko 2011